3 Städte
Parzival
Rede zur Eröffnung der Ausstellung „3 Städte“ im artclub, Köln
August 2014
Im Projektraum Kabinett stellt der Fotokünstler Gregor Strick drei Städte in brillanten fotografischen Ansichten vor: Berlin, Köln und New York, worauf sich sein Ausstellungstitel „3 Städte“ unmittelbar bezieht.
Der Künstler, der vorzugsweise architektonische und urbane Strukturen fotografisch festhält, hat jeder dieser 3 Städte eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet: Köln – kurios, New York – Ikonen, Berlin – im Werden. Quasi ein inhaltlicher Leitfaden, um den Fotoarbeiten adäquat gegenüberzutreten. Aber die Bilder haben auch darüber hinausgehend spezielle, visuelle und einzigartige Qualitäten. Die Schwarzweiß-Kontraste sind streng und scharf geschnitten, was auf einen dokumentarischen Ansatz hindeutet, die jeweiligen Motive zeigen ausgewählte Orte zu unterschiedlichen Zeiten.
Auf Fotostreifzügen, beim Spazieren, besser beim Flanieren durch diese Städte hat Gregor Strick diese Eindrücke seit 1999 gesammelt und im Bild festgehalten. Markante Stadtsignale und Metamorphosen sind focussiert und können entdeckt werden. Einiges hat sich inzwischen sehr verändert, anderes hat die Zeiten unverändert überstanden. So ist manches im dynamischen Wandel, anderes verharrt statisch – zwei Pole, die der Künstler erkannt und hier geschickt gegenübergestellt hat. Manche dieser Veränderungen kennen wir, andere entziehen sich unserer Kenntnis und bilden somit etwas Vages, was durch den fragmentarischen Blick aufs Motiv unterstützt wird. Es sind kühle, sachliche und zurückhaltende Bilder, die nicht laut schreien, sondern sehr dezidiert ein Detail zeigen, losgelöst von dem Kontext, in den es ansonsten in seiner Funktionalität eingebunden ist. Starke Arbeiten, die den Betrachter einladen, eine eigene Reise durch diese Orte anzutreten und ihn animieren, darin einzutauchen.
Der Künstler strebt sehr danach, den speziellen Flair eines Ortes einzufangen und zu vermitteln, und dieser Flair wird sicht- und fühlbar in diesen authentischen und unaufdringlich wirkenden Fotoarbeiten. Vielen Dank für eine tolle, authentische und spannende Ausstellung an Gregor Strick.
Mit freundlicher Genehmigung des Redners